03.10.2017 Der Chor geht auf Reisen – Reisebericht einer Sängerin

Bei uns wird nicht nur fleißig für die Auftritte geprobt sondern wir haben auch ein aktives und geselliges Vereinsleben.

So führte uns unsere diesjährige zweitägige Chorausfahrt ins Zittauer Gebirge. Geplant wurde die Ausfahrt federführend von Grit Meißner und in Zusammenarbeit mit dem Vorstand wurden die einzelnen Stationen organisiert. Wir können schon an dieser Stelle sagen: Es waren unterhaltsame und erlebnisreiche Tage.

Gefahren wurden wir vom Reiseveranstalter Vogt‘s Reisen aus Hilbersdorf.An dieser Stelle ein großes Dankeschön an das Unternehmen, vor allen Dingen an Daniel Vogt, der uns nicht nur sicher gefahren, sondern auch sehr gut betreut hat.

Es ging am Samstag sehr früh mit dem Einsammeln der 43 Chorsänger, Ehepartner und Freunde los. Nach einem Zwischenstopp mit Frühstückspicknick, das wir Sänger selbst herrichteten, ging es gut gestärkt nach Görlitz. Hier begleiteten uns zwei Stadtführer durch die mittelalterlichen Gassen der Stadt und brachten uns die wechselvolle Stadtgeschichte nahe. Wir erfuhren, dass der Song von Karat „Über sieben Brücken musst du gehen“ seinen Ursprung in Görlitz hat und durften in der Pfarrkirche St. Peter und Paul singen.

Nachmittags besuchten wir das Klosterstift St. Mariental in Ostritz. Dieses Kloster ist das älteste aktive Zisterzienserinnen Kloster Deutschlands. Im Rahmen einer erfrischenden öffentlichen Klosterführung wurde für uns die Klostergeschichte lebendig. Auch hier in der Klosterkirche durften wir die Akustik testen, was uns noch mehr beeindruckte als in Görlitz. 

Das Endziel unseres ersten Tages war das Begegnungs- und Tagungszentrum „Windmühle“ in Seifhennersdorf, die unser Chor komplett für diese Nacht in Beschlag genommen hatte. 

Ein kleiner Spaziergang führte uns an diesem Abend noch in Kirche des Ortes, die Kreuzkirche Seifhennersdorf, um natürlich auch dort unsere Stimmen noch einmal erklingen zu lassen. Wir erfuhren, dass in dieser Kirche der Kreuzchor nach 1945 mehrere Jahre seine Proben durchgeführt hat und auch die Thomaner dort schon des Öfteren zu Konzerten eingeladen haben. Diese große schlichte Kirche ist deutschlandweit für seine außergewöhnlich gute Akustik bekannt und sie zog auch uns in ihren Bann. Auch unser Chorleiter durfte sein Können unter Beweis stellen. Als Kirchenmusiker war es für ihn eine besondere Ehre, die große Konzertorgel mit 5402 Pfeifen und 71 Registern zum Klingen zu bringen.

Nach dem Abendessen erlebten wir in den Räumlichkeiten der Windmühle eine gesellige und fröhliche Zeit mit verschiedenen unterhaltsamen Beiträgen der Reiseteilnehmer und natürlich mit Gesang und guter Laune (Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten).

Am Sonntagmorgen gab es dennoch kein Pardon, denn um 9:00 Uhr stand der Besuch des Karasek-Museums auf dem Programm. Hier erfuhren wir Anekdoten aus dem bewegten Leben des Räuberhauptmanns Karasek und besuchten auch das DDR-Museum im selben Gebäude.

Zur Mittagszeit waren wir im Kloster Oybin auf der Böhmischen Burg mit Bruni, einer mittelalterlichen Magd, verabredet. Sie führte uns durch die frühgotischen Ruinen ihrer einstigen Wirkungsstätte und erzählte uns so manche heitere Anekdote aus „ihrer“ Zeit. Wir bekamen auch hier die Möglichkeit, diesmal unter freiem Himmel, innerhalb der einstigen Mauern der Klosterkirche zu singen. Aufgrund des herrlichen Klangs und der mystischen Kulisse werden an dieser Stelle viele öffentliche Konzerte veranstaltet und Bruni möchte uns gern zu einem dieser Konzerte wiedersehen und -hören, so sehr haben wir sie beeindruckt. Mit einem rustikalen ritterlichen Mittags-Mahl bei Fackelschein und Heidelbeerwein in den unterirdischen Gewölben der Ruine beschlossen wir unseren Besuch in Oybin.

Das letzte Ziel unserer Reise war der Besuch der Bockwindmühle in Kottmarsdorf und nach einem kleinen Nachmittagspicknick wurden wir durch unseren Busfahrer müde aber voller toller Eindrücke wieder nach Hause gebracht. Unser Chorfreund Frank hat unsere Wochenenderlebnisse auf den Punkt gebracht: „Wenn das Wetter nicht gewesen wäre, wüsste man gar nicht, was beim nächsten Mal besser sein könnte.“

Wir freuen uns schon sehr auf die nächste Ausfahrt 2019!

Simone Will